Anlaufstellen für Mitarbeitende
Hier erfahren Sie…
- … welche Anlaufstellen und Unterstützer*innen für Mitarbeitende mit chronischer Erkrankung bestehen.
Mit einer chronischen Erkrankung den beruflichen Alltag zu gestalten, kann mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sein. Manchmal sind Arbeitsbedingungen der eigenen Gesundheit und Leistungsfähigkeit nicht zuträglich. Hier finden Sie wichtige Anlauf- und Beratungsstellen zur Unterstützung.
Selbsthilfeverbände
Selbsthilfeverbände und -gruppen bieten Menschen mit chronischer Erkrankung Vernetzung, Beratung und krankheitsspezifische Informationen. Sie können eine wertvolle Ressource sein, um den Alltag mit einer chronischen Erkrankung zu bewältigen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Die BAG SELBSTHILFE – Projektpartner im Projekt AmiChro – vertritt als Dachorganisation rund 120 Selbsthilfeverbände der Bereiche chronische Erkrankung und Behinderung sowie von Angehörigen. Sie setzt sich politisch für die Belange sowie die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung von Menschen mit chronischer Erkrankung und Behinderung ein, organisiert Veranstaltungen und erarbeitet Sensibilisierungs- und Informationsmaterialien zu verschiedenen Themen.
Wenn Sie sich in der Selbsthilfe engagieren möchten oder auf der Suche nach einer Selbsthilfegruppe sind, finden Sie auf der Website der BAG SELBSTHILFE eine vollständige Liste der Mitgliedsverbände. Auf den Webseiten der einzelnen Selbsthilfeorganisationen erhalten Sie weitere Informationen – zum Beispiel die Erkrankung betreffend, zu Veranstaltungen, Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe oder einer Mitgliedschaft.
Darüber hinaus kann Ihnen bei der Suche nach einer Selbsthilfegruppe auch die Datenbank der NAKOS weiterhelfen. Sie finden diese auf der Website der NAKOS.
Im Unternehmen
Schwerbehindertenvertretungen
Die Schwerbehindertenvertretung vertritt die Interessen der schwerbehinderten und gleichgestellten Mitarbeitenden eines Betriebes oder einer Dienststelle und setzt sich für ihre Belange ein. Die Schwerbehindertenvertretung bietet Gespräche an, informiert über Rechte und kann bei Problemen vermittelnd tätig werden. Sie ist zur Verschwiegenheit verpflichtet – auch gegenüber Vorgesetzten oder der Personalabteilung.
Betriebs- oder Personalräte, Mitarbeitervertretung
Direkt am Arbeitsplatz können bei Belangen rund um die Themen Arbeit und Krankheit auch Betriebsräte, Personalräte oder Mitarbeitervertretungen (MAV) einbezogen werden. Der Betriebsrat, Personalrat oder die MAV trägt Ihre Belange anschließend in die Führungsebene und vertritt dort Ihre Interessen. Das kann eine wertvolle Hilfestellung sein. Weitere Informationen zur Arbeit eines Betriebsrats finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Betriebsärzt*innen
Innerbetrieblich können zudem Betriebsärzt*innen bei gesundheitlichen Belastungen weiterhelfen. Sie unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht, dürfen dem Arbeitgebenden gegenüber jedoch eine Einschätzung abgeben, ob eine Person für den Arbeitsplatz geeignet ist oder nicht. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Verbandes Deutscher Betriebs- und Werkärzte (VDBW).
Betriebliches Eingliederungsmanagement
Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) hat das Ziel, Arbeitnehmende, die längere Zeit arbeitsunfähig waren, bei einer möglichst frühen Wiederaufnahme ihrer Arbeit zu unterstützen. Es sollen mögliche Gründe für die längere Arbeitsunfähigkeit identifiziert werden, sodass auf dieser Basis – sofern sinnvoll – Maßnahmen ergriffen werden können, die weiteren Fehlzeiten vorbeugen oder diese reduzieren. Weitere Informationen dazu finden Sie zum Beispiel auf der Website der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen (BIH).
Sozialversicherungsträger
Gesetzliche Krankenversicherung
Gesetzliche Krankenversicherungen fördern die berufliche Teilhabe sowie die langfristige Integration ihrer Versicherten in den Arbeitsmarkt beispielsweise durch eine Bezuschussung der Teilnahme an Präventionsprogrammen – etwa zum Thema Stressmanagement, Ernährung oder Bewegung. Mehr Informationen dazu finden Sie zum Beispiel auf der Website des GKV Spitzenverbands. Gesundheitsprävention und der Umgang mit Erkrankungen werden zudem über eine Förderung der Selbsthilfe (zum Beispiel von Selbsthilfeorganisationen) unterstützt.
Auch kann bei den gesetzlichen Krankenkassen eine medizinische Rehabilitation als Instrument zur Erhaltung der Erwerbsfähigkeit beantragt werden. Mehr Informationen dazu finden Sie ebenfalls auf der Website des GKV Spitzenverbands.
Deutsche Rentenversicherung
Auch die Deutsche Rentenversicherung ist Leistungsträger im Bereich Rehabilitation und verfügt über verschiedene Angebote einer beruflichen Reha, die eine berufliche Teilhabe ermöglichen sollen. Mehr Informationen zu den verschiedenen Unterstützungsmöglichkeiten der Deutschen Rentenversicherung finden Sie auf der Website der Deutschen Rentenversicherung.
Bundesagentur für Arbeit
Darüber hinaus bietet die Bundesagentur für Arbeit Menschen mit Behinderungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen unterschiedliche Unterstützungsmöglichkeiten. Es können beispielsweise finanzielle Hilfen beantragt oder eine Beratung zur beruflichen Rehabilitation in Anspruch genommen werden. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Website der Bundesagentur für Arbeit.
Weitere Anlaufstellen
REHADAT
REHADAT steht Ihnen kostenlos als unabhängige Informationsplattform zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderung zur Verfügung. Das Angebot umfasst Informationen über Hilfsmittel, Forschung, Statistiken, Literatur, Rechte, Bildung und vielem mehr.
Inklusionsämter / Integrationsämter
Inklusionsämter sind eine wichtige Anlaufstelle zur beruflichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Sie haben das Ziel, die Integration von Menschen mit Schwerbehinderung zu unterstützen und helfen dabei sowohl Betroffenen als auch Arbeitgebenden.
Gewerkschaften
Gewerkschaften vertreten die Interessen von Arbeitnehmenden. Dabei geht es vor allem um faire Arbeitsbedingungen, von denen unmittelbar auch die Gesundheit Mitarbeitender betroffen ist – beispielsweise die Einhaltung von Arbeitszeiten und Pausenregelungen ist hier zentral. Mehr Informationen zur Arbeit von Gewerkschaften finden Sie auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung sowie auf der Website des Deutschen Gewerkschaftsbunds.
Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung
Die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) bietet Menschen mit Behinderung und ihren Angehörigen eine Vielzahl kostenloser Beratungen zu den Themen Rehabilitation und Teilhabe an, mit dem Ziel, ihre Selbstbestimmung zu stärken und Inklusion zu fördern.
Wohlfahrtsverbände
Wohlfahrtsverbände wie der Sozialverband Deutschland und der Sozialverband VdK Deutschland können Ihnen bei sozialrechtlichen Belangen rund um das Thema „Arbeiten mit chronischer Erkrankung" weiterhelfen.
Online-Entscheidungshilfe Sag ich`s
Sie haben eine nicht sichtbare chronische Erkrankung und überlegen, ob Sie diese am Arbeitsplatz offen kommunizieren möchten? Der vom Lehrstuhl für Arbeit und berufliche Rehabilitation, Prof. Dr. Mathilde Niehaus, entwickelte, wissenschaftlich fundierte Online-Selbst-Test „Sag ich`s" kann Sie bei der Entscheidung unterstützen. Die Durchführung des Tests ist anonym. Sie finden ihn hier.